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   Bernard Garo
Bernard Garo, ein Künstler mit vielen Gesichtern, erfreut sich eines Renommees, das weit über unsere Grenzen hinausreicht. Zugleich Maler und Fotograf praktiziert er auch die Textilkunst, die In-situ-Installation und die Performance. Er ist innovativ, benutzt Hochtechnologien, wie bei der Gestaltung des M20-Ringes der neuen Lausanner Metro-Linie, eines im Jahre 2007 preisgekrönten Werks, das er unter Mitarbeit von Pierre-André Gétaz verwirklicht hat. Er investiert sein ganzes Wesen in seine verschiedenen Ausdrucksformen, in eine leidenschaftliche Suche und Überlegungen, die für ihn universell und der Zukunft des Planeten gerecht sein sollen.

Was die Malerei anbetrifft, so hat Bernard Garo seit 2004 eine Erkundung von Metropolen begonnen, die von faszinierenden Kulturen Zeugnis tragen: Alexandria, Istanbul, Lissabon. Bis jetzt haben die ersten beiden Etappen des ARIL genannten Projekts Gestalt angenommen und die gezeigten Werke haben ihren Ursprung im fernsten Norden: Reykjavik und Island.

Erde aus Feuer und Eis, grossartige karge Natur im Urzustand, die am Boden sowie in der Luft in ständiger Bewegung ist und sich blitzschnell verwandelt. Nichts könnte den Künstler, den totalen Beobachter, besser ansprechen. Das Innere der Erde sprüht im eigenen Rhythmus bald tobende Dampfstrahlen bald Wasserstrahlen, die mit mächtigem Druck aus unbekannten Tiefen kommen, Löcher im Boden, in denen schwarzes schlammiges Wasser brodelt. Aber auch eine Farbenfülle, ergreifende Kontraste, Tupfer im Zitronengelb des Schwefels, weite türkisfarbene warme Lagunen, das kräftige Rosa von einigen wenigen Steinbrechbüscheln in den Löchern der chaotischen schwarzen Lavafelder, das grelle Grün eines kleinen Tals oder das Ocker und Rot der Kraterhänge, sowie das Tiefblau des Ozeans, das Schwarz des feinen Kieses der mit weissem Schaum gesäumten Strände. Hinzu kommen das Dröhnen der Brandung, der Donner der Vulkanausbrüche, das Klirren und Krachen der schmelzenden Eisberge, die leise davonschwimmen, die Masslosigkeit der Gletscher, die die Vulkane bedecken.

So sind die gewaltigen, energievollen, oft gigantischen Werke von Bernard Garo. Echte rauchende, donnernde Lavafelder, wo die schmelzflüssige Materie in einem geologischen Chaos in tausend Partikeln explodiert, die sich in immer mächtiger werdenden Schichten auf die Leinwand legen und den vulkanischen Sand, den Lavafels, die Pigmente und andere Zutaten festhalten, die nur dem Künstler eigen sind.
Keine Worte können die Gewalt und Stärke wiedergeben, die Garos Werken innewohnen.

Bernard Garo lebt und arbeitet in Nyon und Paris. Er ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe, unter anderem des Prix artistique der Stadt Nyon (1994). Seit 1989 hat er in der Schweiz und europaweit mehr als hundert Ausstellungen sowie seit 10 Jahren zahlreiche interdisziplinäre Performances mit dem Collectif de la Dernière Tangente auf die Beine gestellt.
Übersetzung : Michel Corbellari


Dr.Danielle Junod-Sugnaux


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